Diese Absolventen sind ausgezeichnet

Trotz der Coronakrise hat ein weiterer Jahrgang die zweijährige Ausbildung an der Technikerschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Berufsbildenden Schulen Gelnhausen erfolgreich abgeschlossen, viele der Auszubildenden mit Bestnoten. Der ADK ehrt die Besten von ihnen auf seiner Mitgliederversammlung.

Will bald studieren: Steven Mechler schloss die Weiterbildung als Bester ab – mit Note 1,0!

Steven Mechler ist ein optimistischer Typ. Wer sich mit dem 22-Jährigen unterhält, spürt sofort die Begeisterung für den Job und den Rohstoff Kautschuk. Vielleicht hätte er schon aufgrund seiner positiven Lebenseinstellung den Preis der Deutschen Kautschuk­industrie verdient. Mechler gehört zu den drei besten Absolventen des Jahrgangs 2021 an der Technikerschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Berufsbildenden Schulen Gelnhausen. Seine Abschlussnote ist überragend – 1,0. Das hat die Juroren vom Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie überzeugt. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in Fulda wird er zusammen mit seinen Mitschülern für die hervorragenden Leistungen ausgezeichnet.

Nach der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker bei Procter und Gamble (ehemals Braun) im baden-württembergischen Walldürn war ihm schnell klar. „Das konnte es noch nicht sein. Ich wollte mich weiterbilden“, berichtet er. Den „Techniker“ sieht er als gutes Sprungbrett, wenn er im Oktober ein Duales Maschinenbau­studium folgen lässt. Und auch den nächsten Schritt hat er bereits geplant: „Dann möchte ich gern für unseren Konzern ins Ausland gehen.“

Projektbezogenes Arbeiten lernte er an der Technikerschule in Gelnhausen. Zwei Jahre hat die Weiterbildung gedauert. Die zweijährige Vollzeitausbildung endete mit dem staatlich geprüften Techniker. „Der Maschinenpark in der Schule ist der Hammer, einfach super“ sagt Mechler. Jeder namhafte Maschinenbauer hat der Schule eine Anlage zur Verfügung gestellt, damit die angehenden Techniker daran arbeiten können. Und auch Mitschüler Reinhold Schneckenberger ist begeistert: „Was hier Standard ist, ist in vielen Firmen etwas ganz Besonderes.“

Besonderer Antrieb: Peter Knelsen hat sich auch aufgrund seiner Rheuma­erkrankung weitergebildet– Note 1,4.

Diese Begeisterung ist auch bei Peter Knelsen zu spüren – trotz seiner Rheumabeschwerden, die ihn im Berufsalltag als Verfahrensmechaniker bei der VS Tooling in Fulda immer wieder beeinträchtigt haben.
Knelsen (Abschlussnote 1,4) wusste, dass seine entzündlich rheumatische Erkrankung ihn irgendwann zu stark beeinträchtigen wird, um weiterhin in der Ferti­gung bei seinem Arbeitgeber zu arbeiten. Deshalb entschied er sich für eine Weiterbildung. Erste Kontakte zur Technikerschule hatte er bereits während seiner Berufsschule. „Schon damals hatte ich das Gefühl, diese Weiterbildung könnte etwas für mich sein“, erzählt er. Erst die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker und später den Techniker dran hängen – „das passte gut.“

Der im Juni verabschiedete Jahrgang bestand in diesem Jahr nur aus 6 Teilnehmern. BBS-Abteilungsleiter Arnold Flach blickt etwas skeptisch. „Unsere Zahlen sind rückläufig“, sagt er. „Das hat ganz sicher auch mit Corona zu tun.“ Er weiß um die guten Berufsaussichten seiner Absolventen. „Viele sind ins mittlere Management der Firmen gegangen, genau dafür sind sie ausgebildet“, sagt Flach. Projektmanagement, Personalführung, Konfliktbewältigung – auch diese Themenfelder sind Teil der zweijährigen Ausbildungszeit. 533 Absolventen hat die Technikerschule insgesamt ausgebildet. Sie kommen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Weiterbildung und gejobbt: Klaus Deininger (Note 1,1) schaffte auch die Doppelbelastung.

Fotos (4): Mike Bender

Auch Klaus Deininger aus Feuchtwangen gehörte dazu. Der 28-Jährige Verfahrensmechaniker hatte wie die anderen auch während des Lockdowns nicht in der Schule sein können. Stattdessen half er bei seinem alten Arbeitgeber aus. „Wir stellen Schläuche für Beatmungsgeräte her und waren deshalb systemrelevant“, erzählt er. Hausaufgaben per Videokonferenz und gejobbt im Schichtsystem – „das war zwar ziemlich stressig, aber am Ende doch machbar.“

[WERNER FRICKE]