Mitglieder-
versammlungen

Foto: Volker Hielscher
2023
65 Jahre ADK – Ein Verband, der zusammenhält

Die deutsche Kautschuk-Branche versteht sich seit jeher als eine große Familie – eng vernetzt, hilfsbereit und verbunden, selbst wenn die Unternehmen im Wettbewerb stehen. „Und der ADK ist wie unser Werkstoff. Er hält uns zusammen“, brachte es ADK-Vorstandsvorsitzender Dr. Sven Vogt bei der Jubiläumsfeier in Erfurt auf den Punkt. Der Verband feierte dort sein 65-jähriges Bestehen – ein stolzes Alter für eine Organisation, die seit ihrer Gründung am 15. September 1958 stets die Interessen der Branche gebündelt und getragen hat.
Dass dies gerade in bewegten Zeiten keine Selbstverständlichkeit ist, machte Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt deutlich: „Heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, dass sich Unternehmen in einem Arbeitgeberverband engagieren. Wir müssen ihnen jedes Jahr aufs Neue einen Mehrwert bieten, der ihr Engagement rechtfertigt.“ Dass dem ADK dies seit den Wirtschaftswunderjahren gelingt, unterstrich das Jubiläum eindrucksvoll.
Die Mitgliederversammlung in Erfurt verband Tradition und Moderne: Nach dem offiziellen Teil kamen die Gäste im historischen Palmenhaus zusammen, um bei festlicher Stimmung alte Freundschaften zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen. Höhepunkt des Abends war die Rede des früheren deutschen Botschafters in Moskau, Rüdiger von Fritsch. Mit seiner Analyse der russischen Politik gab er den Mitgliedern tiefgehende Einblicke in die geopolitische Lage – und Mut, die Hoffnung auf Veränderungen nicht aufzugeben.
Abgerundet wurde die Feier durch eine Stadtführung, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Vielfalt Erfurts näherbrachte. Von historischer Architektur bis zu beliebten Figuren wie Bernd das Brot oder der Maus, die als Statuen das Stadtbild prägen.
Fotos: Volker Hielscher
2024
Standortbestimmung mit Zukunftsoptimismus

Foto: Michael Wallmüller
Die ADK-Mitgliederversammlung auf der IdeenExpo in Hannover bot ein Bild zwischen nüchterner Bestandsaufnahme und spürbarem Aufbruch: Die Branche steckt zwar in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, präsentierte sich in den Messehallen aber zugleich mit Innovationskraft und Begeisterung für die Fachkräfte von morgen.
Politischer Ehrengast war Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Er plädierte für mehr marktwirtschaftliche Freiheit und weniger politische Eingriffe: „Ich bin als Politiker schlicht nicht kompetent genug, um zu entscheiden, in welche Bereiche ein Unternehmen investieren soll.“ Verbände der Privatwirtschaft müssten, so Dürr, „Antikörper“ gegen das Politikmuster entwickeln, unrealistische Ziele vorzugeben und Misserfolge mit Subventionen zu überdecken.
Die Stimmung in der Branche ist angespannt, Stichworte Bürokratie, Energiepreise, Steuerlast. Entsprechend lautete der Appell an die Politik: mehr Realismus in Berlin wie in Brüssel. Zugleich machte der Gang durch die IdeenExpo-Hallen deutlich, wie viel Zukunftsenergie in der Kautschuk- und Kunststoffindustrie steckt. Unternehmen wie KKT Group, Pirelli, Goodyear oder Motzener Kunststoff- und Gummiverarbeitung sowie Institutionen wie die Fachschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik in Gelnhausen oder das Deutsche Institut für Kautschuktechnologie präsentierten eindrucksvoll, welches Potenzial die Branche auch in schwierigen Zeiten entfalten kann.
Fotos: Michael Wallmüller