Lage der Wirtschaft

ADK-Vorsitzender Dr. Sven Vogt (l.) und wdk-Präsident Michael Klein (r.) sensibilisieren die wortschaftspolitische Sprecherin der CDU-Bundestagsfraktion Julia Klöckner beim „Kautschuktag“ für die schwierige Situation der Branche.

Foto: Link

Kautschukindustrie hofft auf Entspannung zur Jahresmitte

Nach einem sehr schwierigen Jahr 2023 deutet sich in der deutschen Kautschukindustrie eine leichte Erholung an.

Doch auch wenn die Ergebnisse der jüngsten Konjunktur­umfrage des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk) den Schluss nahelegen, dass der rezessive Tiefpunkt der Branchenkonjunktur überwunden sein könnte, so ist es noch ein weiter Weg, bis tatsächlich von einer Norma­lisierung der Lage gesprochen werden kann. Insbesondere in der Fahrzeugindustrie dürfte die Durststrecke aufgrund der anhaltenden Nachfrageschwäche vor allem bei Elektroautos und der unklaren Situation hinsichtlich der Zukunft des Verbrennungsmotors noch eine ganze Weile anhalten.

In den anderen Segmenten der Branche sind laut der Ökonomen schon erste Zeichen der Entspannung sichtbar. So normalisierten sich die Lagerbestände und die Geschäftsaussichten würden von den Geschäftsführern der Unternehmen positiver beurteilt als zum Jahresende. Zudem zeigten sich Umsatz, Absatz und Produktion im zweiten Quartal des laufenden Jahres im Vergleich mit dem Vorquartal verbessert, obwohl sie im Vergleich zum Vorjahr noch schlechter ausfielen. Dennoch dürfe man nicht auf Wunder hoffen: Vor der Jahresmitte 2024 sei nicht mit einer erhöhten Dynamik zu rechnen.

Die positive Entwicklung lässt sich vor allem auf eine Entspannung im Auslandsgeschäft zurückführen, das Inlandsgeschäft hinkt den Vorjahresumfängen weiter hinterher. Daher erwarteten die Betriebe der Kautschukindustrie von der Politik die zügige Umsetzung von Maßnahmen zur Standortsicherung. Denn setzt sich die aktuelle konjunkturelle Lage mit einem schwachen Inlandsgeschäft und hohem, im internationalen Vergleich nachteiligen Kostendruck weiter fort, würden sich die bereits gravierenden Einschnitte bei der Produktion von Kautschukartikeln in Deutschland weiter verschärfen.

Als Top-Herausforderungen für die Branche sehen die Unternehmen die ausufernde Bürokratie, die Regulierungsdichte, nicht wettbewerbsfähige Energiekosten, den Fachkräftemangel und hohe Unternehmensbesteuerungen. Das bestätigte auch eine Live-Umfrage unter rund 180 Unternehmern beim Tag der Kautschukindustrie von wdk und ADK Ende April in Berlin.

Haben Sie Fragen?

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie von unserer Pressesprecherin Isabel Link.

Schreiben Sie eine E-Mail!